Jayadev

Wenn man den Zustand unserer heutigen Welt beobachtet, kann das höchst beunruhigend wirken. Sehen wir nicht überall zunehmenden Unfrieden, Uneinigkeit, Gewalt und Aggression? Ist das, was wir sehen, vielleicht sogar das wachsende Grollen planetarischer Spannungen, das einen großen und gewaltsamen globalen Umbruch ankündigt?

Nicht unbedingt! Wenn genügend Menschen zu bewussten Friedensstiftern werden, die Frieden und Liebe in ihre Umgebung ausstrahlen, dann wird unsere Welt relativ friedlich bleiben. Denn was jetzt auf unserer Erde geschieht, ist in Wirklichkeit ein Kampf im Massenbewusstsein: Aggression gegen Frieden. Der globale Frieden kann nur dann als Sieger hervorgehen, wenn viele friedliche Gemüter und Herzen jetzt aktiv werden. Bist Du dazu bereit?

Stell Dir ein Tauziehen vor, das sich auf der globalen Bewusstseinsebene abspielt: Auf der einen Seite des Seils ziehen Aggression und Wut, auf der anderen Seite Frieden und Harmonie. Wer wird gewinnen? Der Gewinner wird über unsere planetarische Zukunft und unser Schicksal entscheiden.

Also lasst uns alle die Ärmel hochkrempeln und uns der friedlichen Seite des Seils anschließen, indem wir so stark ziehen, wie wir nur können.

Und wie machen wir das?

Die Meditation stellt eine wesentliche Kraft in diesem globalen Bewusstseinskonflikt dar, die das Seil mächtig in Richtung Frieden zieht.

Warum?

Weil sie die Gefühle in unserem eigenen Herzen beruhigt. Infolgedessen werden wir zu natürlichen Friedensstiftern. Ein ruhiges und friedliches Herz ist wie ein heilender Balsam für die ganze Welt.

Um es mit yogischer Terminologie zu erklären: Die Meditation neutralisiert (nirodha) die Wirbel (vritti) der Gefühle (chitta), was zu einem natürlichen Zustand der inneren Einheit (yoga) führt. Diese innere Wahrnehmung der Einheit wird sich dann ganz natürlich als äußeres Gleichgewicht und Harmonie manifestieren. Und siehe da: Meditierend ziehen wir mächtig am Seil in diesem globalen Tauziehen, hin zum Weltfrieden.

Hier ist die konkrete Strategie, die dich dazu bringt, wirklich am Seilziehen positiv teil zu nehmen: Jeden Tag setzte dich hin und meditiere, mit der Technik die du gelernt hast. Im letzten Teil deiner Meditation lasse dann diese Technik los, sitze entspannt und gelöst in der Stille und genieße tief die harmonische Nachwirkung. Konzentriere dich ganz besonders auf jegliches – auch kleines – Gefühl des Friedens, das du wahrnehmen kannst, und nimm es vollständig in deinen Körper und Geist auf. Lasse deine Körperzellen davon trinken, als wäre dieser Frieden ein schmackhaftes und nahrhaftes Getränk. Lasse auch dein Gehirn und Herz davon „trinken“. Durchtränke dein gesamtes Wesen mit dieser himmlischen Flüssigkeit: dem inneren Frieden.

Dann, bevor du aufstehst, um aktiv zu werden, affirmiere mit Yogananda:

„Ich bin der Fürst des Friedens,
sitze auf dem Thron der Gelassenheit,
und lenke das Reich der Aktivität.”

Meditierst du noch nicht regelmäßig? In diesem Fall könnte dir ein offizielles Meditationsgelöbnis hilfreich sein. Bitte klicke dich hier ein (auf Englisch allerdings):

https://www.ananda.org/go/be-the-change/

Auf dieser Seite kannst du eine bestimmte Zeit an täglicher Meditation versprechen. Es handelt sich um eine sehr lohnenswerte Friedensinitiative, die auf der Lehre beruht, dass eine wachsende Anzahl von Meditierenden still und allmählich den Weltfrieden schaffen wird.

Schauen wir uns jetzt an, was wir sonst noch tun können, um im globalen Tauziehen stark an der Seite des Friedens zu ziehen.

1. Meditationsgruppen

Gruppenmeditationen erhöhen den Friedens-Magnetismus in der Welt. Solche Gruppen könnte man als wahre ‚Friedenstruppen” beschreiben, die das „Welt-Seil“ in Richtung Harmonie und Einheit ziehen. Bist du Teil solch einer Gruppe? Auch nur online? Wenn nicht, warum versuchst du nicht, eine zu finden? Vereinte Meditierende schaffen ein Friedens-Wunder.

2. Frieden zu Hause

Die Meditation hilft uns auch, unser Leben zu Hause friedlicher zu gestalten.  Der Frieden auf dem Planeten muss natürlich auf dem kleinen Stückchen Erde beginnen, auf dem du lebst. Ist dein Zuhause weitgehend friedlich? Dann ziehst du bereits das Seil des globalen Tauziehens in Richtung Frieden.

3. Überwindung von negativen Charaktereigenschaften

Kommen manchmal Aggressionen in Dir hoch, oder wirst Du irritiert, negativ, gereizt, verärgert, beleidigend, oder wütend? Kann gut sein. Je mehr wir jedoch meditieren, desto mehr werden wir in der Lage sein, diese inneren Feinde des Friedens zu überwinden. Jedes Mal, wenn uns das gelingt, ziehen wir kräftig am globalen Seil. Kurz gesagt, der Frieden auf unserem Planeten wird letztendlich nicht durch äußere, sondern durch innere Siege entstehen. Du und ich, wir sind daher aufgerufen, uns unserem inneren Kampf zu stellen und ihn zu gewinnen, um dadurch das äußere Friedens-Tauziehen positiv zu beeinflussen.

4. Eine friedliche Grundlinie

Swami Kriyananda sagte immer wieder: „Der innere Frieden ist mein Grundprinzip, etwa wie eine Grundlinie. Ich lasse es nicht zu, dass mich irgendetwas unter diese Linie zieht.” Überlege dir also, was es in deinem Leben ist, das dich unter diese „Grundlinie” zieht. Was raubt dir regelmäßig den inneren Frieden? Sind es deine Kinder? Dein Partner? Deine Arbeit? Der Verkehr? Deine finanzielle Situation? Deine Gesundheit? Dann arbeite daran. Wie? Lege ein “Sorgenfasten” ein, wie Yogananda es vorschlägt, oder ein “Nervositätsfasten”, oder ein „Aggressionsfasten“. Das geht so: Lege dir eine bestimmte Zeit fet, z.B. jeden Tag von 10-11 Uhr, in der du „fasten“ wirst: “Während dieser Stunde weigere ich mich, diese Nervosität (oder Sorgen oder Aggression) aufkommen zu lassen. Stattdessen halte ich mit ganzer Kraft an meinem inneren Frieden fest.” Sobald du es schaffst, verlängere diese Zeitspanne. In dieser Zeit lass dich durch nichts unter die Grundlinie des inneren Friedens ziehen.

5. Projizieren einer friedlichen Aura

Meditiere morgens um deine innere Energie und dein Bewusstsein zu harmonisieren. Wenn du dann unter die Menschen gehst, versuche, von deinem Herzen aus bewusst Schwingungen des Friedens in die Welt auszustrahlen. Du kannst dich auch darin üben, dich mental, wo immer du bist, mit einer Aura des Friedens zu umgeben und dich bewusst in dieser Aura zu bewegen. Wenn du mit Menschen sprichst, versuche, sie mit den stillen Schwingungen deines inneren Friedens zu berühren. Schon bald wirst du ein tapferer Teilnehmer am weltweiten Tauziehen sein, der zum Sieg des Friedens beiträgt.

6. Eine friedliche Stimme

Eine wichtige Schwingungskraft, die Frieden in deiner Umgebung schafft, ist deine Stimme. Eine wunderbare Übung dafür ist es, zu meditieren um in dir eine Atmosphäre des Friedens zu erleben. Wenn du dann mit der Welt interagierst, versuche, diese friedliche Atmosphäre beizubehalten einen beruhigenden Einfluss durch deine Stimme zu projizieren. Benutze dabei auch ganz bewusst deine Augen, die, wie Yogananda erklärte, unseren Magnetismus stark übertragen. Wenn du also den Menschen in die Augen schaust, denke an Frieden. Strahle bewusst Frieden aus. Und noch einmal: Auf diese Weise nimmst du mächtig am internationalen Tauziehen teil und hilfst dem Weltfrieden, sich durchzusetzen.

7. Harmonische Gedanken des Friedens

Die regelmäßige Meditation beruhigt und harmonisiert auf natürliche Weise unsere Gedanken, zumindest teilweise. Dieser Effekt ist von großer Bedeutung, denn die Gedanken sind viel mächtiger, als sie scheinen. Wie leicht ist es, unfreundliche, verurteilende oder negative Gedanken zu denken, stimmst ?

Aber du als Yogi entscheidest dich nach der Meditation bewusst dafür, Freundlichkeit und Harmonie in deinem Gehirn herrschen zu lassen, weil du erkannt hast, dass ein einziger friedensstiftender Gedanke mehr Kraft für den Frieden in sich trägt als tausend laute Friedens-Slogans. Und sei dir sicher: Du entwickelst durch solcherlei Gedanken eine erstaunliche Kraft im globalen Tauziehen um den himmlischen Frieden auf Erden.

8. Vergebung

Meditiere. Am Ende sende mit erhobenen Händen friedliche Energie in die Welt. Aber nicht nur das! Sende diesen Frieden auch an jemanden, der dir Unrecht getan hat.

Verzeihe ihm/ihr innerlich. Denn wenn du es nicht schaffst den Leuten in deiner kleinen Welt Frieden anzubieten, wie willst du ihn dann anderen auf dem Planeten anbieten, deren Leben deines nie berührt hat? Ein vergebendes Herz ist ein kraftvolles Instrument des Weltfriedens.

9. Stressbewältigung

Stress erzeugt normalerweise eine völlig friedlose Schwingung, ein friedloses Bewusstsein. Die Meditation ist eine wahre Anti-Stress-Medizin. Versuche also deine regelmäßige Meditation nicht zu vernachlässigen, oder, falls du es schon getan hast, versuche dein Bestes, sie wieder einzuführen. Meditiere jeden Morgen, zumindest ein bisschen. Und dann, wenn dein Alltag beginnt, räume dem Frieden im Herzen eine höhere Priorität ein als dem Erreichen deiner äußeren Ziele.

Im Allgemeinen ist es hilfreich, das Wort “dringend” sehr, sehr sparsam verwenden, es ist ein reines Stress-Wort. Ist es wirklich so dringend? Was wirklich dringend ist, ist den Frieden beizubehalten, der im globalen Tauziehen siegen muss. Messe also deinen Erfolg weniger an Geld und Vermögen, sondern hauptsächlich daran, wie viel inneren Frieden du entwickelt hast.

10. Meinungsverschiedenheiten

Die Meditation entspannt unseren Körper, unsere Gefühle und Gedanken. Wenn du dann nach deiner Morgenmeditation mit Menschen konfrontiert wirst, die völlig anders sind als du, z. B. in ihrer politischen Ausrichtung, Religion, Meinung, oder in ihrer Art, Dinge zu tun, dann erinnere dich daran, dass die Liebe die höchste Wahrheit und das höchste Prinzip ist. Gehe sogar noch einen Schritt weiter: Schaffst du es den schrecklichen Politiker innerlich gütig zu begegnen, den du eigentlich verabscheust? Oder kannst du die Menschen einer Gruppierung lieben, die dir gar nicht liegt, die du nicht verstehst? Am besten ist es, wenn du deinen Geist in der Meditation entspannst und dann innerlich allen liebevoll zulächelst. Auf diese Weise ziehst du wirklich am Schwingungsseil des Friedens. Gott beobachtet das Herz, sagt Yogananda uns: Es geht einzig und allein um unsere Schwingung, um unsere Liebe. Unsere Meinungen haben letztendlich überhaupt keine Bedeutung, wenn wir vor dem Schöpfer stehen.

11. Ein Kanal des Friedens werden

Die Meditation öffnet uns für höhere Realitäten. Plötzlich erkennen wir, dass unser innerer Friede nicht wirklich unser eigener ist. Er ist eine Manifestation des unendlichen Ozeans des Geistes, der in uns lebt als kleine Welle des Friedens, der Liebe, der Freude. Was für eine Entdeckung! Eine wunderbare Übung ist es daher, Frieden in die Welt zu strahlen, aber nicht deinen Frieden. Stattdessen kanalisierst du ihn bewusst aus einer Quelle in der Unendlichkeit. Deine “Muskeln” für das weltweite Tauziehen werden auf diese Weise kräftig trainiert. Du wirst dabei zu einer wichtigen Kraft des Friedens auf der Erde. Sogar die Engel werden dir zulächeln und dich segnen, wenn Du versuchst ein göttlicher Kanal zu sein.

12. Kontaktaufnahme mit dem Göttlichen

Die Meditation öffnet, wie gesagt, unsere innere Antenne für höhere Realitäten. Sie hilft uns, auf natürliche Weise mit dem Göttlichen in Kontakt zu treten.

Hier eine kleine Visualisierung: Stelle dir den Frieden als ein greifbares, heilendes Licht vor, das aus den höheren Sphären herab strahlt, als Geschenk für unsere die Erde. Aber Achtung: Er tut dies nur, wenn wir uns bewusst für ihn öffnen. Wenn nicht, ist es diesem Friedenslicht unmöglich herab zu strahlen.

Dies bringt uns zu einem wichtigen Punkt: Global gesehen ist unsere Trennung von der göttlichen Gegenwart die wahre Ursache für jeglichen Streit auf unserem Planeten. Die Ursache sind niemals wirklich unsere Regierungen oder andere weltliche Dinge. Die Wurzel des Übels liegt darin, dass zu viele Menschen durch das Leben gehen, ohne sich in innerer Verbundenheit zu üben. Auf diese Weise haben wir uns als Menschheit zu sehr von der großen Quelle des Friedens abgeschnitten. Du aber kannst dazu beitragen, diese Situation zu ändern. Je mehr du diesen inneren Kontakt lebst, desto stärker wirst du beim Tauziehen auf der Seite des Friedens wirken, zum Wohle unseres gesamten Planeten.

Kurz gesagt: Lasst uns alle akzeptieren, dass der Weltfrieden nicht die Aufgabe von jemand anderem ist: Er ist unsere Verantwortung. Warum sollten wir also auf die Zukunft warten, die uns diesen Frieden irgendwann beschert? Lasst uns stattdessen in diesem Augenblick friedlich leben. Nur dann kann irgendwann der Frieden auf der Welt entstehen

Bist du bereit, im globalen Tauziehen hart mit zu ziehen? Also dann… meditiere und werde zu einem lebenden Friedens-Instrument, Tag für Tag.

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